Unser Zentrum
Diagnose und Therapie
Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt hat Sie untersucht und leider den Verdacht auf eine Krebserkrankung gestellt. Vereinbaren Sie nun einen Termin mit uns. Wir möchten Sie bitten, bereits vorhandenes Untersuchungsmaterial wie Bilder oder Befunde mitzubringen. Dies unterstützt uns sehr und vermeidet unnötige Doppeluntersuchungen.
Der Gebärmutterhalskrebs ist nach Gebärmutterkrebs die häufigste gynäkologische Krebsart. Pro Jahr erkranken in Deutschland circa 7000 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs. Das Erkrankungsalter liegt typischerweise zwischen 45 und 55 Jahren.
- Risikofaktoren:
Gebärmutterhalskrebs entsteht fast ausschließlich nach dem Kontakt mit dem Humanen Papilloma-Virus (HPV). HPV wird durch normalen Geschlechtsverkehr übertragen, wobei zwischen dem Kontakt mit HPV und dem Auftreten von Gebärmutterhalskrebs viele Jahrzehnte liegen können.
- Symptome:
Im Frühstadium verursacht diese Krebsart nur selten Beschwerden. In späteren Stadien können Zwischenblutungen oder Kontaktblutungen (z.B. nach Geschlechtsverkehr) vorkommen, sowie stark riechender oder blutiger Ausfluss.
- Diagnostik:
Vorstufen oder Frühstadien werden oft nur durch den Pap-Abstrich entdeckt. Zur Sicherung der Diagnose wird eine kleine Gewebsprobe (Biopsie) vom Gebärmutterhals entnommen. Dies kann in der Regel sogar ohne örtliche Betäubung durchgeführt werden. Wir bieten eine spezialisierte Dysplasie-Sprechstunde an, in der alle Voruntersuchungen durchgeführt werden können. Bei schon in der ärztlichen Untersuchung deutlich erkennbaren bösartigen Tumoren des Gebärmutterhalses wird in der Regel auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) des weiblichen Beckens angefertigt. Auch eine Blasenspiegelung kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
- Therapie:
Bei Vorstufen oder sehr frühen Stadien (Carcinoma in situ) kann die Erkrankung oftmals durch eine sogenannte Konisation geheilt werden. Dabei wird in Vollnarkose ein kleiner Kegel vom Gebärmutterhals entfernt. Beim bösartigen Gebärmutterhalstumor ist hingegen immer eine operative Entfernung der Gebärmutter sowie des Gebärmutterhalses und eventuell auch der Eierstöcke durchzuführen. In der Regel werden dabei auch die Lymphknoten des Beckens und der großen Bauchschlagader (Aorta) entfernt. In vielen Fällen kann diese Operation minimalinvasiv durchgeführt werden. In Ausnahmen muss jedoch auch Bauchschnitt erfolgen. Je nach Krebsstadium kann vor oder nach der Operation auch eine Chemotherapie und / oder Bestrahlung erfolgen.
Der Gebärmutterkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut. Jährlich erkranken in Deutschland circa 11500 Frauen neu daran. Das Durchschnittsalter für diese Erkrankung liegt zwischen 65 und 70 Jahren.
- Risikofaktoren:
Risikofaktoren für die Entstehung von Gebärmutterkrebs umfassen Übergewicht, Diabetes, gewollte oder ungewollte Kinderlosigkeit, frühes Einsetzen der ersten Periode sowie späte Menopause. Auch das Auftreten von Darmkrebs in der Vor- und Familiengeschichte kann das Risiko für den Gebärmutterkrebs familiär-genetisch bedingt leicht erhöhen.
- Symptome:
In den meisten Fällen äußert sich Gebärmutterkrebs durch eine Blutung aus der Gebärmutter über die Scheide nach außen in der Zeit nach den Wechseljahren (Postmenopausen-Blutung). Aber auch bei Blutungsstörungen vor der Menopause bei jüngeren Frauen muss das Vorliegen einer Entartung der Gebärmutterschleimhaut ausgeschlossen werden.
- Diagnostik:
Jede Blutung, ob vor oder erst recht nach der Menopause, muss weiter abgeklärt werden. Dazu wird in der Regel zuerst eine Ausschabung durchgeführt. In einem kurzen und ungefährlichen ambulanten Eingriff unter Vollnarkose wird dazu die Schleimhaut aus der Gebärmutter ausgeschabt.
- Therapie:
Bei diagnostiziertem Gebärmutterkrebs wird in der Regel eine Operation mit Entfernung der Gebärmutter mit Gebärmutterhals und den Eierstöcken, als auch mit Entfernung der Wächterlymphknoten durchgeführt. Je nach Stadium der Erkrankung müssen manchmal noch restliche Lymphknoten des Beckens und der Bauchschlagader (Aorta) entfernt werden. In der Regel führen wir diese Operation minimalinvasiv, d.h. endoskopisch durch. In manchen Fällen muss jedoch ein Bauchschnitt erfolgen. Je nach Stadium kann anschließend eine Bestrahlung empfohlen werden. Eine Chemotherapie ist in den meisten Fällen nicht notwendig.
Der Eierstockkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Eierstöcke und der dritthäufigste gynäkologische Tumor. Etwa 1 von 100 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an diesem oft sehr aggressiven Krebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt in Deutschland bei circa 70 Jahren.
- Risikofaktoren:
Ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung von Eierstockkrebs ist die Anzahl an Eisprüngen, auch Ovulationen genannt. So senkt die Einnahme der Pille zur Empfängnisverhütung das lebenslange Risiko für den Eierstockkrebs. Eher schwache Risikofaktoren für diesen Krebs stellen die gewollte oder ungewollte Kinderlosigkeit, das frühe Einsetzen der ersten Periode, sowie die späte Menopause dar.
Hingegen kann das gehäufte Auftreten von Brustkrebs in der Vor- und Familiengeschichte ein Hinweis auf ein familiär-genetisch bedingtes, deutlich erhöhtes Risiko für die Entstehung von Eierstockkrebs sein. Prüfen Sie am besten vor Ihrer ersten Vorstellung bei uns, ob in Ihrer Familie Brust- oder Eierstockkrebs aufgetreten ist.
- Symptome:
Eierstockkrebs verursacht erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden, so dass er leider häufig erst sehr spät erkannt wird. Symptome können Völlegefühl, Unterbauchschmerzen und Bauchumfangszunahme sein.
- Diagnostik:
Durch eine jährliche Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt besteht die Möglichkeit, frühe und dann in der Regel langsam wachsende Formen des Eierstockkrebses in frühen Stadien zu erkennen. Für die schnell wachsende Form des Eierstockkrebses gibt es bisher leider keine Möglichkeit der Früherkennung, wie es sie etwa beim Gebärmutterhalskrebs oder Dickdarmkrebs gibt. Vor allem Eierstockzysten bei Frauen nach den Wechseljahren, sowie vermehrt freie Flüssigkeit im Bauch müssen weiter abgegklärt werden. Eine Computertomographie (CT) des Bauchraums kann bei der Diagnosestellung hilfreich sein. Auch eine Erhöhung von bestimmten Tumormarkern im Blut kann Aufschlüsse geben. Die Blutuntersuchung eignet sich jedoch nicht als Screening Test, da er nicht sensibel und spezifisch genug ist.
- Therapie:
Besteht der Verdacht auf Eierstockkrebs wird eine Operation durchgeführt. Je nach vorliegendem Befund wird sie entweder per Bauchspiegelung (minimalinvasiv) oder per Bauchschnitt durchgeführt (sog. „Staging-OP“). Dabei wird das Gewebe zur pathologischen Untersuchung entfernt sowie auch die Gebärmutter mit Gebärmutterhals, als auch die Eierstöcke. Auch die Lymphknoten des Beckens und der Bauchschlagader (Aorta) werden entfernt, sowie das Bauchnetz (eine Fettgewebsschürze im Bauch die bei jedem Menschen vorhanden ist) und in manchen Fällen auch der Blinddarm. Im Anschluss an die Operation kann je nach Stadium eine Chemotherapie notwendig sein.
Dies ist eine Krebsart, die die äußeren (großen) oder inneren (kleinen) Schamlippen betrifft. Das Vulvakarzinom ist selten und macht nur etwa 5 % der genitalen Krebsarten aus. Aktuelle Daten zeigen aber, dass das Vulvakarzinom den Gebärmutterhalskrebs in Deutschland in den kommenden Jahren in der Häufigkeit des Auftretens überholen wird. Die meisten Frauen sind bei Erkrankung älter als 70 Jahre, aber es sind zunehmend auch jüngere Frauen betroffen.
- Risikofaktoren:
Eine Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus (HPV) spielt vor allem bei jüngeren Frauen eine Rolle bei der Entstehung. Das Vulvakarzinom der älteren Frau wird in der Regel nicht mit HPV in Verbindung gebracht. Bei chronischem Juckreiz oder Hautveränderungen der Schamlippen gilt erhöhte Aufmerksamkeit.
- Symptome:
In Vorstufen oder Frühstadien treten Symptome selten auf. Später können vor allem vaginaler Juckreiz, weißliche oder dunkle Veränderungen der Schamlippen, sowie spürbare Knoten und Veränderungen auftreten. Diese Knoten können bluten oder zur Geruchsbildung führen.
- Diagnostik:
Zunächst werden Veränderungen mit dem sogenannten Kolposkop untersucht. Mit diesem speziellen Vergrößerungsglas kann man Hautveränderungen besser beurteilen. Anschließend erfolgt eine kleine Gewebeentnahme unter örtlicher Betäubung. Zusätzlich sollten die Lymphknoten der Leiste mit Ultraschall untersucht werden. Diese Untersuchungen werden in unserer Dysplasie Sprechstunde durchgeführt.
- Therapie:
Bestätigt sich die Diagnose, so kann es bei sehr kleinen Befunden oder frühen Stadien ausreichen, den Bezirk mit einem kleinen Sicherheitsrand zu entfernen. In fortgeschritteneren Stadien müssen die Schamlippen entfernt werden. Die Schamlippen werden dabei durch die Verwendung sogenannter Schwenklappentechnik aus dem umgebenden Gewebe plastisch rekonstruiert. Dem Nachweis einer Ausbreitung des Vulvakarzinoms in die Lymphknoten der Leisten kommt eine wichtige diagnostische, prognostische und therapeutische Bedeutung zu. In unserem Zentrum verwenden wir schonende Verfahren, wie die Entfernung der Wächterlymphknoten. Nur falls diese Wächterlymphknoten von Tumorzellen betroffen sind, müssen wir eine komplette Entfernung der übrigen Lymphknoten aus den Leisten und manchmal aus den Beckenwänden anschließen. In manchen Fällen muss nach der Operation eine Bestrahlung erfolgen. Eine Chemotherapie ist in der Regel nicht notwendig.